GPN17:FreeBSD: The Power to Serve a Community

aus dem Wiki des Entropia e.V., CCC Karlsruhe

Ein Vortrag von Benedict Reuschling auf der GPN17.

In diesem Vortrag wird das FreeBSD Projekt vorgestellt. FreeBSD ist ein direkter Abkömmling des an der Universität von Kalifornien in Berkeley entwickelten freien 4.4-BSD Betriebssystems. Seit 1993 ist dieses Open Source-Projekt mit über 100 weltweiten Entwicklern (sog. Committern) eines der am längsten existierenden Unix-Derivate. Innovationen wie BSD Sockets, der original TCP/IP-Stack, Jails zur Kompartmentalisierung von Anwendungen und viele weitere sind dank der unternehmensfreundlichen BSD-Lizenz für alle zugänglich. FreeBSD ist ein komplettes Betriebssystem, dass sowohl Kernel als auch Bibliotheken und Anwendungsprogramme (Userland) grösstenteils selbst entwickelt. Dabei wird grosser Wert auf Kompatibilität zu anderen Unix-Systemen gelegt.

Der Vortrag gewährt einen Blick hinter die Kulissen des Projekts. Besonderer Fokus gilt der Struktur des Projekts und dessen Organisation. FreeBSD ist eines der ältesten Projekte mit einer demokratisch gewählten Leitung (Core Team). Die einzelnen Teams wie src, ports und doc werden vorgestellt und deren Verantwortlichkeiten geschildert. Ebenso wird auf Maßnahmen eingegangen, die das Projekt getroffen hat, um einerseits Burnout bei Langzeitteilnehmern zu vermeiden und andererseits Nachrücker zu ermutigen, sich selbst und neue Ideen einzubringen. Erfahrene Committer führen durch das Mentoringkonzept Neulinge in das Projekt ein, bis diese selbstständig und ohne Aufsicht Änderungen vornehmen können. Im Vortrag werden auch die Tools vorgestellt, mit denen das Projekt seine bewährte Qualität, Stabilität und Sicherheit gewährleistet. Dazu zählen u.a. Code-Reviews, Continuous Integration und Coverity Scans. Das Projekt arbeitet dabei Hand in Hand mit der Community, bestehend aus Einzelpersonen, Unternehmen, als auch anderen Open Source-Projekten. Beispielsweise lässt sich FreeBSD komplett mit LLVM/Clang übersetzen und integriert DTrace und OpenZFS. Zum Schluss des Vortrags wird die FreeBSD Foundation vorgestellt. Diese kümmert sich um die finanzielle und rechtliche Seite des Projekts. Viele Dinge wie die Vereinbarung von Non-Disclosure Agreements mit Entwicklern, Sponsoring von Konferenzen, das Sammeln von Spenden, Hardwarekäufe für Projektserver und der Schutz der Marke FreeBSD sind nur einige der Aufgaben dieser in den USA als gemeinnützig aner- kannten Stiftung. Mit diesem Vortrag soll das Projekt interessierten Zuhörern (mit und ohne Vorwissen) näher gebracht werden. Es sollen auch die Erfahrungen, welche das Projekt über viele Jahre im Open Source Bereich gemacht hat, weitergegeben werden.

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