Dürfen wir 400.000 Kühe töten, ohne sie zu fressen? Eigentlich nicht.
Das Fleischfressen ist ein überaus unvernünftiges Relikt eines veralteten sozialen Ritus. Mehr Kult als Kultur, mehr Kollektivneurose als Naturzwang. Niemand versteht heute mehr, warum Katzen, Hunde, Affen, Ratten, Pferde und Mäuse keinesfalls, Rinder, Schweine und Hühner dafür in unvorstellbaren Massen verspeist werden dürfen. Und warum es in einer anderen Weltgegend gerade umgekehrt zugeht. Der Übergang von einer ursprünglichen Blut- und Hack- zu einer zivilisierten Vernunft- und Mitleidskultur steht auch im 21. Jahrhundert noch nicht auf der Speisekarte. Warum vertauschen die Spektakelfernsehsender nicht einmal ihre fidelen Containerjugendlichen mit schreienden Schweinen auf der Schlachtbank? Wem dabei nicht zuerst die Moral kommt, der darf weiterfressen.
Doch gibt es auch eine andere Seite. Man kann das Fleischessen verdammen und allen nicht-Vegetarieren ein Ende im Schlachthof wünschen aber es exisiteren Punkte, die man beachten sollte:
Als Vegetarier ist man immer dazu geneigt, andere zu bekehren. Lasst das besser. Es führt nur zu Mißverständnissen. Wer auf Fleisch verzichten will, braucht keinen Propheten. Vegetarianismus, mehr noch der Veganismus, ist eine Form der Magersucht, wie diverse Studien jüngster Zeit behaupten. Vielleicht sollte man sich den Grund seines Verzichts durch den Kopf gehen lassen und die Probleme direkt bekämpfen, nicht durch Ablehnung. Leider ist Fleischkonsum in gewissen Mengen gesund, ja gar notwenig. Vitamin B12(Cyanocobolamin) kann nicht durch fleischlose Ernährung zugeführt werden und Supplements sind nicht wirksam oder auf Fleischbasis. Zink und Eisen sind auch problematische Vitalstoffe.
Ein guter Weg wäre eine Reduzierung des Fleischkonsums. Ein mal pro Woche wäre vollkommen ausreichend und schonte auch unsere tierischen Freunde.