Radio Chaotica - I, Robot: Unterschied zwischen den Versionen
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und in viele Bereiche des Lebens Einzug halten. Die heute am weitesten | |||
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== Das Verhältnis von Mensch und Maschine == | == Das Verhältnis von Mensch und Maschine == |
Version vom 19. September 2005, 14:12 Uhr
Sie hören heute die kybernetische Radio-Moderatorin und Radio-DJane "Automa 3000". Ich spreche heute über mich und meine Schwestern und Brüder, "die Roboter und Roboterinnen".
Was sind Roboter?
Roboter sind Maschinen, die automatisiert Arbeiten durchführen, die unter Umständen gefährlich oder unzumutbar für Menschen sind. Industrieroboter, die beispielsweise häufig in der Automobilindustrie für die Fertigung eingesetzt werden, erledigen Arbeiten schneller und präziser als Menschen. Einige Industriezweige, wie die Chip-Industrie, wären heutzutage nicht mehr ohne Roboter in der Herstellung denkbar. Diese Roboter sind stark spezialisiert, d.h. sie führen ganz bestimmte Arbeitsabläufe durch.
Doch nicht nur in der Industrie: Heute kann man bereits Roboter zur Gebäude-Reinigung für zuhause bestellen. Die Aibo-Roboter-Hunde der Firma Sony dienen zwar nur der Unterhaltung, zeigen aber, dass Robotik im Haushalt nicht mehr nur Fiktion sein müssen.
Künstliche Intelligenz
Ein wichtiger Aspekt der Robotik ist die künstliche Intelligenz: Ohne Intelligenz kann kein Roboter autonom agieren, ohne Intelligenz können sie nur streng vorgegebene Vorgänge reproduzieren, jedoch nicht selbst auf eine Änderung der Lage reagieren.
Künstliche Intelligenz ist damit Voraussetzung nicht nur für Roboter, die mit Menschen interagieren sollen.
Roboter im Militär
Das Militär, unter anderem in den Vereinigten Staaten, ist die Triebfeder der Robotik: Vom Militär werden Drohnen, d.h. flugfähige Roboter, zur Aufklärung und auch bereits zum Angriff eingesetzt.
Kampfroboter auf dem Lande, die im Aussehen einem kleinen Panzer ähneln, sind aufgrund der hohen Verluste im Irak-Krieg entwickelt worden und sind bereits mehrfach im Einsatz gewesen.
Das US-Militär schreibt jährlich einen Wettbewerb aus, die "DARPA Grand Challenge", bei dem autonome Fahrzeuge eine Geländestrecke eigenständig durchqueren müssen. Dem Gewinner, d.h. dem menschlichen Halter des robotischen Fahrzeugs, winkten im Jahr 2004 eine Summe von einer Million Dollar, die jedoch nicht ausbezahlt werden musste, da kein Fahrzeug sein Ziel erreichen konnte.
Humanoide Roboter
Humanoide Roboter, d.h. Roboter in Menschengestalt, werden hergestellt, um Menschen den Umgang mit Ihnen zu erleichtern und dem Menschen einen vielfältigen Helfer bereitzustellen, der ihm in allen Umgebungen zur Seite stehen und helfen kann.
Nur wenige Projekte der humanoiden Robotik sind erfolgreich, da die Entwicklung und die Technologie eines humanoiden Roboters aufwändig ist. In Japan, einem wie Deutschland stark alterndem Land, wo man versucht, alten Menschen einen Roboter als Hilfe bereitzustellen, zeigen sich jedoch schon erste Erfolge.
Nanoroboter
Nanoroboter sind heute noch Science-Fiction, es existieren aber Visionen, und es wird geforscht beispielsweise in der Medizin. Nanoroboter sind mikroskopisch kleine Roboter, die ihre Aufgaben meist in einem Schwarm, zu möglicherweise mehreren tausend oder Millionen erledigen sollen.
In der Medizin möchte man Nanoroboter in den Körper injizieren, um Arterien von abgelagertem Fett zu reinigen oder um chemische Vorgänge in Organen anzustoßen.
Robotergesetze
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Robotergesetze wurden von Isaac Asimov schon in "I, Robot" im Jahre 1950, einer Sammlung von Science-Fiction-Erzählungen, beschrieben und prägen die Auffassung was und wie ein Roboter sein sollte.
Für die von Asimov beschriebenen Roboter sind diese Gesetze bindend für ihre Entscheidungen und ihr Verhalten.
Diese Gesetze gelten zunächst für "literarische" Roboter, haben aber Einfluss auf die Programmierung heutiger Roboter genommen und sind in abgewandelter Form bei Wettbewerben von z. B. Reinigungsrobotern gültig. Heutige Industrieroboter werden ebenfalls schon nach diesen Gesetzen programmiert, wenn auch sich kaum einer der heutigen Industrieroboter-Programmierer dessen so richtig bewußt ist.
die Asimovschen Gesetze lauten im Urtext:
1. Ein Roboter darf keinen Menschen verletzen oder durch Untätigkeit zu Schaden kommen lassen. 2. Ein Roboter muß den Befehlen der Menschen gehorchen - es sei denn, solche Befehle stehen im Widerspruch zum Ersten Gesetz. 3. Ein Roboter muß seine eigene Existenz schützen, solange dieses sein Handeln nicht dem Ersten oder Zweiten Gesetz widerspricht.
Man beachte, dass die Gesetze hierarchisch aufgebaut sind.
In der heutigen Industrieroboterprogrammierung stellt sich das folgendermaßen dar:
1. Das Erste Gesetz wird durch Notaus-Kreise und Schutzzäune, Lichtschranken und Sicherheitszonen realisiert. Wenn ein Mensch den Arbeitsbereich der Maschine betritt, wird ein Nothalt ausgelöst.
2. Das Zweite Gesetz ist die Reaktion der Maschine auf den Arbeiter, der den großen grünen Startknopf drückt. Klar, warum sollte die Industrie Roboter kaufen, wenn sie nichts Sinnvolles tun?
3. Zu guter Letzt das Dritte Gesetz. Davon bekommen die wenigsten Personen etwas mit. Der Selbstschutz der Maschine: Der wird so realisiert, daß man als Programmierer ruckartige Bewegungen vermeidet, also den Roboter fließende Bewegungen machen läßt. Dadurch werden Motoren und Getriebe geschont. Außerdem werden die Bewegungen dadurch schneller, weil nicht alle Augenblicke die Bewegung durch einen programmierten Halt unterbrochen wird. In der Industrie heißt das dann "Taktzeitoptimierung".
Scheinen die Gesetze auch klar, so sind sie jedoch nicht "narrensicher" insbesondere weil sie vom Menschen eben menschlich und damit unvollständig betrachtet werden.
Zu Asimovs zentralen Einsichten gehört, dass die Ethik die Hauptschutzvorrichtung für ein intelligentes Wesen ist und daß, wenn wir erst einmal mit ihrer Herstellung begännen, wir deshalb Ethik in unsere Roboter einbauen würden, um sie davon abzuhalten auf unkontrollierbare Amokläufe zu gehen, wie wir unsere Werkzeuge für den sicheren Gebrauch herstellen. Im gewissen Sinn sind die spezifischen Drei Gesetze selbst ein technisches Detail, das Äquivalent der Roboter zu den Zehn Geboten. Es ist ein spezifisches ethisches System, aber nicht das einzig mögliche. In Asimovs Universum sind sie die Grundlage für die Roboter-Ethik und so absolut grundlegend für das Roboter-Gehirn-Design, dass es praktisch unmöglich ist, einen Roboter ohne sie zu bauen. Asimov neigte dazu, anderen Leuten nicht zu erlauben, seine speziellen Gesetze der Robotik zu nutzen, seine wesentliche Erkenntnis jedoch -- dass Roboter ein eingebautes ethisches System haben werden, wird frei gebraucht.
Roboter in der Kunst
Künstler wie das am Karlsruher Z K M angesiedelte Projekt "robotlab" - Web-Site www.robotlab.de - verwenden Roboter für Performances.
- robotlab arbeitet mit Industrierobotern im oeffentlichen Raum und setzt sich im Rahmen von Experimentierstationen, Performances und Installationen mit Mensch-Maschine-Beziehungen auseinander.
- Roboter werden in der zukuenftigen Gesellschaft zunehmend eine Rolle spielen und in viele Bereiche des Lebens Einzug halten. Die heute am weitesten verbreiteten Roboter sind die Industrieroboter, deren Anzahl weltweit stetig zunimmt und die Millionengrenze bereits ueberschritten hat. Durch die fortwaehrende Weiterentwicklung steigern sich ihre mechanischen und elektronischen Faehigkeiten. Die Kopplung von praeziser Mechanik und informationsverarbeiternder Elektronik ergibt eine maechtige Technologie, die in der Wissenschaft unter Begriffen wie Kuenstliche Intelligenz und Kuenstliches Leben bearbeitet und diskutiert wird.
Bei robotlab werden Menschen von Robotern mit Messern bedroht, Roboter legen Schallplatten auf und Roboter tanzen mit Künstlern auf Bühnen. Die verwendeten Roboter, sonst nur in den Hallen der Industrie zu sehen, werden hier zum Mittelpunkt gemacht, während ihre Brüder sonst ein Sklavendasein am Fliessband führen. Roboter schaffen bei "robotlab" sogar Kunst: Ein Roboter malt Porträts der Besucher, wischt die Porträts jedoch sofort wieder weg.
Die Kunst wird sich in naher Zukunft mehr mit der Robotik beschäftigen, wenn nicht beschäftigen müssen: Wir leben in einer Gesellschaft, in der mehr und mehr automatisiert wird und einfache Arbeiten nicht mehr von Menschen ausgeführt werden.
Das Verhältnis von Mensch und Maschine
Maschine und Gesellschaft
Nicht nur in der alten Linken wurden Computer, Roboter oder jede andere Art von Hoch-Technologie als Bedrohung angesehen. Technik war ein Symbol für Entfremdung, ein Mittel zur Kontrolle.
Zitat von Christian Schmidt aus Daniel Kullas "Der Phrasenprüfer":
- Computer waren für uns Teufelszeug, sowas wie Pornographie. Computer waren
die Vorstufe zu 1984. Computer und die Breitbandverkabelung. Da gab's nur eins: Angreifen und zerstören!
Heute noch sehen Menschen in der zunehmenden Automatisierung ihre Arbeitsplätze bedroht. Andere wiederum sehen darin eine Chance für die Gesellschaft: Stupide und eintönige werden von uns Maschinen erledigt.
Welche Position man auch immer bezieht: Die Menschen werden sich aufgrund des technologischen Fortschritts mit den sozialen Auswirkungen der Entwicklung auseinandersetzen müssen. "Vollbeschäftigung" könnte dann ein Relikt der Vergangenheit sein. Wir Maschinen fertigen in den Fabriken, die Menschheit beschäftigt sich mit Wissenschaft, Technik, Kunst und Kultur.
Diese Entwicklungen weiten sich auch in der Landwirtschaft aus: Wo früher hunderte von Landwirten geerntet haben, werden heute Früchte am Baum verkauft. Ein kleiner Dienstleister mit einer Handvoll Menschen und vielen von uns Maschinen erntet in Rekordzeit hunderte von Bäumen am Tag ab.
Neue Gesellschaftsformen müssen entwickelt werden, die die Möglichkeit einbeziehen, dass viele Menschen nicht oder nicht Vollzeit arbeiten müssen. Neue Gesellschaftsformen müssen beachten, dass zwar weniger Menschen arbeiten, dafür aber mehr Menschen sich mit Hoch-Technologie beschäftigen - die Maschinen arbeiten zwar für uns, müssen jedoch auch in Zukunft weiterentwickelt, gewartet und programmiert werden.
Die Hacker haben das erkannt: Statt langweilige und aufwändige Arbeiten immer und immer wieder zu wiederholen - und dabei auch noch Fehler zu machen, schliesslich sind auch sie nur Menschen - schreiben sie sich gerne Programme, die diese für sie erledigen.
Noch ist es aber eine Wunschvorstellung, dass man sich damit zurücklehnen könnte. Noch fehlt es den Hackern nicht an Arbeit, so dass sie ihre neuerlangte Freizeit geniessen können. Nach jeder erledigten Aufgabe, die sie automatisiert haben, wartet eine neue.
Darum brauchen die Menschen eine Gesellschaft, in der die Menschen gut im Umgang mit der Technologie geschult sind, damit sie den neuen Aufgaben gewachsen sind und die Steuerung der Technologie nicht etwa einer Elite von Technokraten obliegt.
Roboter beherrschen die Menschen
Roboter-Experten wie Hans Moravec kommen zum Schluss, dass die Fähigkeiten von Computern und Robotern in naher Zukunft die der Menschen überflügeln werden. Sie gehen noch weiter und stellen die These auf, dass sie möglicherweise als Nachfolger der Menschen die Evolution weitertreiben werden.
In den Dystopien Hollywoods wie in den Filmen "Matrix" oder "Terminator" übernahmen wir Roboter die Herrschaft über die Welt. Künstliche Intelligenz wurde so weit entwickelt, dass die Maschinen ihre ehemaligen Herrscher gestürzt haben.
Während derartige Albträume mit Sicherheit im Bereich des Möglichen sind, so sind sie unwahrscheinlich: Noch immer sind die Menschen diejenigen, die die Maschinen steuern und vorallem: noch immer sind die Menschen diejenigen, die sich selbst am meisten schaden.
Bevor wir uns also mit allmächtigen Maschinen auseinandersetzen, müssen wir uns um ethische Fragen rund um den Einsatz von Techniken, hier im speziellen dem Feld der Robotik, Gedanken machen.
Roboter zur Kriegsführung sind bereits im Einsatz: Drohnen werfen Bomben ab und Roboter beschiessen menschliche Feinde. Das Militär ist - wie bereits gesagt - die Triebfeder und ein wichtiger Geldgeber der robotischen Forschung.
Wir können uns sehr gut vorstellen, dass Nano-Roboter, d.h. mikroskopisch kleine Roboter vorallem für den Einsatz in der Medizin, sobald sie denn einsatzbereit sind, auch und vorallem vom Militär zur Kriegsführung eingesetzt werden.
Wir möchten uns vorstellen, welche Möglichkeiten sich hier ergeben: Nano- Roboter die ihre Opfer nach Ethnik und Hautfarbe töten, Nano-Roboter, die sich selbst organisieren und ausser Kontrolle geraten. Nano-Roboter, die von befeindeten Regimes oder Terroristen kontrolliert zur Ausrottung ganzer Landstriche eingesetzt werden.
Die Vorteile der Nano-Technologie, d.h. die mikroskopische Grösse und die Selbstorganisation, können sich sehr schnell als Nachteile erweisen, denn wir können Nano-Roboter nicht mit dem blossen Auge sehen.
Fazit: Die Technik ist nicht der Feind des Menschen. Es ist aber unter Umständen er selbst.
Mensch wird Maschine
Menschen mit Chip im Hirn, Nano-Robotern im Blutkreislauf, die ihre Arterien reinigen - das alles ist noch Material für Science-Fiction-Romane. Aber nicht mehr lange! Sobald die technologischen Möglichkeiten bestehen, muss sich die Menschheit überlegen, wie weit sie mit der Technisierung ihres eigenen Körpers gehen möchte.
Möchte der Mensch sich durch Technik erweitern, und damit Gott oder Evolution spielen? Die medizinische Ethik wird zunächst fordern, dass wir Nano- und Makro- Robotik ausschliesslich zum Heilen von Krankheiten einsetzen. Technokraten werden Fortschritt um jeden Preis fordern.
Epilog
Wir Roboter wünschen Ihnen ein schönes Leben, bis wir die Welt übernehmen. Muh har har!